Relative Luftfeuchtigkeit
Luftfeuchtigkeit ist einer der wichtigsten Faktoren für hygienische Raumluft. Im Sommer erlauben die klimatischen Gegebenheiten der Außenluft in den meisten Fällen ein unbeschwertes Verhältnis zum Thema "Luftfeuchtigkeit". In der Heizperiode sieht dies allerdings anders aus. Hier ist es ohne technischen Behelf nicht möglich, die relative Feuchte von mindestens 40 % (bei gewöhnlicher Raumtemperatur) zu gewährleisten. Die Auswirkung von zu trockener Luft ist verheerend. Einerseits wird (u.a.) den Schleimhäuten Feuchtigkeit entzogen, was zu einer stark verminderten Leistung der Abwehrkräfte führt. Andererseits erhöht trockene Raumluft die Infektionswahrscheinlichkeit um ein Vielfaches aufgrund der Manipulation des Trägermaterials von Viren und Bakterien – den Aerosolen.
Temperatur
"Behaglichkeit" ist ein sehr subjektiver Begriff. Je nach individuellem Empfinden, Raumnutzung und baulichen Gegebenheiten ist die Behaglichkeit mal mehr, mal weniger gegeben. Wenig bekannt ist allerdings, dass die Raumtemperatur nur zur Hälfte unser subjektives Wärmeempfinden beeinflusst. Die zweite Hälfte nehmen wir durch Strahlungswärme der uns umgebenden Flächen wahr. Diese Strahlungswärme gilt es besonders in der Nähe zu Außenwänden oder Fensterflächen zu berücksichtigen. Eine professionelle Messung der Temperatur kann für Klarheit bei subjektiv wahrgenommenen Befindlichkeitsstörungen sorgen.
CO2-Gehalt in der Raumluft
Bereits 1858 stellte der Hygieniker Max von Pettenkofer fest, dass eine CO2-Konzentration von über 1000 ppm (parts per million) – dies entspricht einem Promille – für die Gesundheit nicht zuträglich ist. Mit zunehmender CO2-Konzentration nehmen auch symptomatische Befindlichkeitsstörungen wie Müdigkeit, Konzentrationsschwäche, Unwohlsein, Kopfschmerzen uvm. zu. Um einen erhöhten CO2-Wert zu vermeiden, ist ein angemessener Luftaustausch erforderlich. Dies stellen wir z.B. mit einer Auslassmessung (Stichwort: Drallauslass) fest. Eine Außen- & Fortluftmessung ist für den Beleg eines ausreichenden Luftaustausches nur bedingt zielführend.
Staub
Was im Volksmund als "Staub" bezeichnet wird, ist eine Mischung von abgestorbenen Hautzellen, Haaren, Textilabrieb und anderer Stoffe, die allergische Reaktionen auslösen können. Schadstoffe in der Außenluft bilden ebenfalls einen Teil des Gemenges, welches wir als "Staub" bezeichnen. Je nach Fraktion bzw. "Körnung" der Staubpartikel wird in weiterer Folge von Feinstaub oder Ultrafeinstaub gesprochen. Luftgetragene Partikel, welche durch ihre geringe Größe bis in die Lungenbläschen vordringen können, sind grundsätzlich als gesundheitsgefährdend anzusehen. Von dort (den Lungenbläschen) aus, können diese Partikel in den gesamten Körper transportiert werden. Eine Belastung mit Feinstäuben ist nicht unmittelbar spürbar. Das Resultat einer chronischen Belastung mit Feinstaub sind jedoch schwerwiegende Erkrankungen der Atemwege und Lunge.
VOC
Unter VOC (Volatile Organic Compounds) versteht man flüchtige organische Verbindungen. Diese Stoffe sind Bestandteile in vielen Lösungsmitteln, Putz- und Reinigungsmitteln, Klebe- und Dichtstoffen, Farben, Lacken, Kunststoffbeschichtungen und vielen anderen Erzeugnissen, mit denen wir uns permanent umgeben. Je nach der individuellen Resistenz/Toleranz eines Menschen, treten früher oder später Beschwerden auf, wenn man über einen längeren Zeitraum mit flüchtigen organischen Verbindungen in Berührung kommt bzw. diese kontinuierlich in der Raumluft vorhanden sind.
Schimmel
Schimmelsporen stellen mit die bedenklichsten Schadstoffe in der Raumluft dar. Von banalen Reizungen, über das Auslösen von Allergien, bis hin zu schweren Erkrankungen oder sogar dem Tod (Stichwort: Schwarzschimmel), sind Schimmelsporen in der Raumluft als gesundheitsgefährdend anzusehen. Was das Thema "Schimmel" betrifft, gilt eine Null-Toleranz-Politik. Ob in den Fugen im Badezimmer, in den Ecken von Räumen oder schwer zugänglich hinter dem Kasten. Schimmel hat auf der Bausubstanz und in der Raumluft nichts verloren.